Natur pur.
Original Allgäuer Handwebteppiche
aus Thalkirchdorf seit 1927.

Das Handweben im Allgäu vor dem Aussterben bewahrt

Aus kleinen Anfängen heraus entwickelten sich die Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf, weithin bekannt unter dem Firmenzeichen „AHT“, zu einem leistungsfähigen Unternehmen, zu einem der bedeutendsten Hersteller handgewebter Teppiche und Möbelstoffe in der Bundesrepublik Deutschland mit weltweiten Geschäftsverbindungen, und nicht zuletzt zu einem wesentlichen mittelständischen Wirtschaftsfaktor im Oberallgäu.

Das Unternehmen ist von den ersten Tagen bis heute im Besitz der im Allgäu alteingesessenen Familie Hense.

In einer Zeit der größten Not setzte Albert Hense einen Plan in die Tat um:

1927, vor genau 80 Jahren, gründete er in Thalkirchdorf eine Handweberei. Sein vordringliches und vornehmes Ziel: „Ich will meinen Thaler Mitbürgern Arbeit und Brot geben.“ Ein sozialer Akt also am Anfang der Geschichte der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf, ein außerordentliches Ereignis für den kleinen, weitverstreuten Ort im Konstanzer Tal zwischen Immenstadt und Oberstaufen, dessen Einwohner unter den Folgen des Ersten Weltkrieges litten, Inflation, Wirtschaftskrise Arbeitslosigkeit, kümmerliches Leben von der Hand in den Mund. Bei der Entscheidung über die Gründung eines Betriebes im Fertigungsbereich der Raumgestaltung waren für Albert Hense zweierlei Erfahrungen maßgebend. Einmal das Wissen um die uralte Tradition des Handwebens im Allgäu, das im Laufe von Jahrhunderten an langen Winterabenden auf den einsamen Bergbauernhöfen von den Bäuerinnen zu einer wahren Kunst entwickelt worden und das im berühmten „Allgäuer Flecklesteppich“ zu höchster Entfaltung gekommen war. Nur so ließ sich das Handweben im Allgäu vor dem Aussterben bewahren.

Mit drei Webstühlen nahm Albert Hense 1927 die Herstellung von „echten Allgäuer Teppichen“ auf. Heute ist der „Flecklesteppich – Allgäuer Blache“ –Teil eines umfangreichen Fertigungsprogramms.

Die erste Zeit des Aufschwungs der AHT

Mit drei Webstühlen begann Albert Hense vor 80 Jahren. In einem ehemaligen Sennhäusle richtete der Gründer der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf die erste Webstube seiner Firma ein. Drei Thaler Bürgerinnen waren die ersten Arbeiterinnen an den Handwebstühlen. Später wurde im „Sennhäusle“ die Färberei der Handweberei untergebracht. Die Webstube verlegte Albert Hense in den umgebauten Kuhstall des Hauses Nr. 15 in Thalkirchdorf. Nach und nach wurde das ganze ehemalige landwirtschaftliche Anwesen mehr oder weniger notdürftig für die Handweberei ausgebaut. Im Jahr 1930 gab Albert Hense seinem Betrieb eine breitere Grundlage. Er gründete eine GmbH und nahm noch zwei Gesellschafter auf, Hansjörg Witzigmann aus Thalkirchdorf und Willi Schmitz aus Köln, der vor allem für den Verkauf der Thaler Handwebereiprodukte zuständig war. Gleichzeitig erhielt die Firma ihren heutigen Namen: Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf (AHT).

Nach der Weltwirtschaftskrise begann das kleine Unternehmen zu florieren. Zum Teil wurde jetzt die Fertigung fleißigen Handweberinnen in Heimarbeit übergeben. Ein Zweigbetrieb in Oberstaufen entstand. Neben den „Flecklesteppichen“ wurden nun auch große Schafwollteppiche in vielen Farben und Mustern hergestellt. Die hervorragende Qualität und eine zuverlässige Auftragserledigung machten in dem Jahrzehnt vor dem Zweiten Weltkrieg die Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf schnell in Deutschland bekannt und ihre Erzeugnisse beliebt. Der Export ins Ausland, in die Schweiz, nach Holland, Italien, ja sogar nach Südamerika entwickelte sich. Der Krieg unterbrach diesen Aufschwung jäh.

Wiederaufbau war auch in den Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf das erste Ziel der Nachkriegszeit. Nach dem Tode von Albert Hense waren für seine Witwe Josefa Hense und für seine Tochter Martha Hense, die als Handwebmeisterin zusammen mit der langjährigen Mitarbeiterin Karolina Wismayer den AHT-Betrieb führte, die Bewältigung der Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung und damit die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen die wesentlichen Aufgaben.

Als dann Alfons Hense die Geschäftsführung übernahm, wurde zielstrebig und tatkräftig die Aufbauarbeit fortgesetzt.

Dank fleißigen Bemühens und schöpferischer Ideen hatte auch Thalkirchdorf in den frühen fünfziger Jahren Teil am bundesdeutschen Wirtschaftswunder.

Das Neuerungen aufgeschlossene kaufmännische und die Palette der Teppichkollektion mitbestimmende Wirken von Franziska Hense an der Seite ihres Mannes Alfons Hense tat ein übriges, das Unternehmen zu neuer Blüte zu führen. Zeitweise waren 125 Mitarbeiter beschäftigt.

Freilich, den steigenden Lohnkosten war mit Rationalisierungsmaßnahmen zu begegnen. Ein neuer Kundenstamm, ein modernes Vertriebssystem wurden aufgebaut, auch im Ausland wurden wieder Absatzmärkte erschlossen.

Die Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf waren zu Schwabens größter Handweberei geworden.

Der raschen Aufwärtsentwicklung der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf wurde das zum Teil vierhundert Jahre alte Betriebsgebäude nicht mehr gerecht. Die steigende Zahl der Mitarbeiter und die Notwendigkeit rationeller Abläufe in Fertigung und Verwaltung machte einen umfangreichen Erweiterungsbau und weitere Umbauten notwendig. Nach eingehender Planung und rascher Verwirklichung wurden die neuen, auch unter sozialen Gesichtspunkten gestalteten Betriebsräuume der AHT Ende 1956 von Alfons und Franziska Hense ihrer Bestimmung übergeben. In einer Feier anlässlich des Ereignisses rief der damalige Landrat des Landkreises Sonthofen, J.M. Ditterich, in seiner Festansprache Mitarbeiter und Geschäftsleitung der Handweberei auf:

„Bleibt diesem edlen und schönen Handwerk treu!“ Das ist in der Tat auch heute noch der Fall.

Die Heimatzeitung schrieb damals:“ So entstand durch die Initiative und den Weitblick der Familie Hense und durch die schöpferische Tätigkeit der gesamten Belegschaft aus kleinen Anfängen ein beachtlicher Betrieb. Seien es künstlerische Tischdecken, vornehm gemusterte Teppiche oder farblich abwechslungsreiche Vorleger: Es sind kunstgewerbliche Erzeugnisse, die dem verwöhntesten Geschmack gerecht werden und der Allgäuer Handweberei zu neuer Blüte und Anerkennung verhalfen.“

Im Laufe der folgenden Jahre wurden Kollektion und Angebot erheblich erweitert. Innerbetrieblich wurde die Leistungsfähigkeit des Familien- unternehmens durch Anschaffung neuer Maschinen für Spinnerei und Weberei gesteigert, der ganze Bereich der Vorbereitungsarbeiten wurde erfolgreich vereinfacht und rationalisiert. Der Aufbau einer neuen Abteilung „rustikale Möbelstoffe“ brachte weiteren Aufschwung. Im Jahr 1968 löste Alfons Hense seine beiden Mitgesellschafter bzw. deren Erben ab. Im Anschluß daran wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.

Dankbar für die Leistungen der Mitarbeiter

Der Aufschwung der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf zu einem der führenden Unternehmen der Branche ist nicht denkbar ohne die Leistungsfähigkeit und den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ob am Handwebstuhl oder im Vertrieb, ob an der Schreibmaschine (heute am PC) oder in der Werkstatt – eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. In der Vergangenheit wie in der Gegenwart, in guten wie in schlechten Zeiten hat die Belegschaft ihr Scherflein zu der Entwicklung des Unternehmens beigetragen und tragen weiter dazu bei.

 

Betont handwerkliche und künstlerische Verarbeitung

Das Ferigungsprogramm der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf erstreckt sich heute vom Original Allgäuer Fleckerlteppich bis zu hochwertigen Schafwollteppichen. Selbstverständlich sind diese Spitzenerzeugnisse aus dem Hause AHT mit dem Wollsiegel ausgezeichnet.

Neben der Fertigung von Bodenbelägen umfasst das Programm auch eine Kollektion rustikaler Möbelstoffe. Wie bei den Teppichen so ist auch bei den Bespannstoffen die althergebrachte Bändelware, „Fleckerl“ genannt, wieder in Mode gekommen und das Angebot auf dem Möbelstoffsektor gilt vorwiegend diesen Qualitäten; heute gibt es diesen Möbelstoff auch in Wolle.

Im Laufe von 84 Jahren war das Produktionsprogramm der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf in Anpassung an den Wandel des Geschmacks und auch in Anpassung an die wirtschaftlichen Gegebenheiten mancherlei Änderungen unterworfen.

Nicht gewandelt hat sich von der Zeit der Firmengründung bis zu diesen Tagen im Hause der AHT das Qualitätsbewusstsein, nicht gewandelt hat sich das Fertigungsziel, die betont handwerkliche Verarbeitung der Erzeugnisse mit künstlerischem Design. An diesen Grundsätzen, die den Ruf des Unternehmens mitbegründet haben, soll auch in Zukunft festgehalten werden.

Aber alles fing früher an...

Der Gründung des Familienunternehmens Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf gingen bereits in mehreren Generationen kaufmännische und handwerkliche Tätigkeiten voraus. Mit der Konzession, in der die Regierung des Oberdonaukreises zu Augsburg am 27. Januar 1837, also vor 140 Jahren, dem ehemaligen Lehrer Carl Hense die Genehmigung zur Errichtung eines Warengeschäfts in Thalkirchdorf gegen eine Gebühr von drei Gulden und 31 Kreuzern erteilte, wurde der Grundstein für die moderne Entwicklung des Familienbetriebes gelegt. Doch geht aus alten Aufzeichnungen hervor, dass auf dem Anwesen Nr. 15 in Thalkirchdorf, heute noch ist hier der Sitz des Unternehmens, schon seit dem Jahr 1690 eine Bäckereigerechtigkeit ausgeübt und ein Warenhandel betrieben wurde. Die Familie Hense ist ein uraltes Allgäuer Geschlecht. Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg bis ins Jahr 1762 ist sie in der Ortschaft Hense bei Aach wohnhaft, jetzt zur Marktgemeinde Oberstaufen gehörend. Bar. Die Ortschaft Hense wird als Stammsitz der Familie Hense betrachtet. Weit in die Vergangenheit zurück reicht die Führung eines Siegels mit einem springenden Pferd; die Bedeutung war bisher nicht feststellbar. In späterer Zeit wurde das Wappen mit einem Mühlrad umgeben, als Zeichen für Besitz und Betrieb einer Säge.

Carl Hense sen. wurde 1805 als Sohn eines Landwirts auf Haus Nr. 1 in Thalkirchdorf geboren, studierte und war tätig als Lehrer, bis er im Jahr 1836 in das Anwesen Thalkirchdorf Nr. 15, benannt „An der Säge“ einheiratete, seinen Lehrerberuf aufgab und sich dank der erwähnten Konzession neben dem Betreiben des Sägewerks dem Warenhandel widmete. Der Firmengründer erwarb sich Ansehen als energischer, umsichtiger Geschäftsmann. Auch in der Kommunalpolitik war er tätig, und er wusste beim Bau der Eisenbahnlinie von München nach Lindau, die in Thalkirchdorf die Henseschen Grundstücke durchschnitt, seine Rechte erfolgreich zu verteidigen.

Nach dem Tode seiner ersten Frau hatte Carl Hense sen. im Jahr 1851 ein zweites Mal geheiratet, und zwar die 1814 geborene Katharina Gsell aus Wohmbrechts. Im Jahr 1869 starb Carl Hense sen. und seine Frau führte das Geschäft, das Sägewerk und die Landwirtschaft weiter, bis der Besitz im Jahr 1881 auf den erstgeborenen Sohn, Carl Hense jun. überging.

 

Das väterliche Erbe vermehrt

In der zweiten Generation erhielt Carl Hense jun. nicht nur das väterliche Erbe, vielmehr vergrößerte und verbesserte er die Landwirtschaft und erwarb etlichen Grund, vor allem Wald, hinzu. Carl Hense jun. war 1853 geboren worden, er hatte die Berufe eines Landwirts, Händlers und Sägemüllers erlernt. Im Jahr 1882 heiratete er die 1853 geborene Maria Sohler aus Heimenkirch. In der Zeit seines erfolgreichen Wirkens wurden auch einige Umbauten und Neubauten in dem Heneschen Anwesen durchgeführt.  

 

Über schwere Zeit hinweg geführt 

Eine kurze, schwere Krankheit riß Carl Hense jun. im Jahr 1909 mitten aus einem schaffensreichen Leben. Seine Witwe Maria Hense übernahm jetzt Geschäft und Anwesen. Sie führte sie, tatkräftig unterstützt von ihren Kindern, auch über die Zeit des Ersten Weltkrieges hinweg, bis sie die verantwortungsvolle Aufgabe im Jahr 1919 in jüngere Hände legte.

Albert Hense, der älteste Sohn, wurde nach seiner Rückkehr von Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft ihr und seines verstorbenen Vaters Nachfolger. Doch Maria Hense stand auch nach der Übergabe ihrem Sohn mit Rat und Tat zur Seite. Ihrem langen, arbeitsreichen Leben setzte der Tod im Jahr 1950 ein Ende; 97 Jahre alt war Maria Hense geworden, und sie hatte auch noch ihren ältesten Sohn überlebt.

Albert Hense, geboren 1882, in der dritten Generation nunmehr Inhaber des Geschäfts und Herr über Landwirtschaft und Sägewerk, erlernte wie sein Vater nach seiner Schulzeit mehrere Berufe, um Besitz und Geschäft erfolgreich verwalten zu können. Der Erste Weltkrieg hatte sein Wirken an der Seite seiner Mutter für ein paar Jahre unterbrochen; doch vom Kriegsdienst zurückgekehrt übernahm er in schwerer Zeit das väterliche Erbe tatkräftig in eigene Verantwortung. Unternehmerischer Mut zeichnete Albert Hense aus, als er mit drei primitiven Holzstühlen in einem notdürftig umgebauten Stall vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation in der Nachkriegszeit eine Handweberei anfing. Dies gab dem Familienbetrieb eine neue Basis. Immer mehr wurde die Handweberei zum Mittelpunkt allen Schaffens.

 

Um das Wohl der Heimatgemeinde besorgt

Nicht nur in seinem Betrieb wirkte Albert Hense umsichtig und erfolgreich.Entscheidenden Anteil hatte er auch an der Entwicklung seiner Heimatgemeinde Thalkirchdorf: Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer der Gemeindebank Thalkirchdorf; tätige Mitwirkung und zielbewusste Anregung beim Bau der örtlichen Wasserversorgung und des Elektrizitätswerkes.So war es nur folgerichtig, dass Albert Hense nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem er abermals wie schon im Ersten Weltkrieg über fünf Jahre als Soldat diente, zum Bürgermeister der Gemeinde Thalkirchdorf berufen wurde. Bis zu seinem Tode im Februar 1946 füllte er dieses Amt verantwortungsbewusst aus.1919 heiratete Albert Hense die 1892 in Thalkirchdorf geboreneJosefa Schönberger. In der Zeit des Krieges und nach dem Tode ihres Mannes führte Josefa neben einem großen Haushalt mit sechs Kindern Gemischtwarenhandlung und Landwirtschaft weiter. Bewährte Mitarbeiterinnen leiteten die Handweberei. Die Gemischtwarenhandlung wurde nach der Währungsreform aufgegeben.

1948 ging die Geschäftsleitung in der vierten Generation an den ältesten Sohn, Alfons Hense, über. Für Frau Josefa Hense bedeutete die Übergabe aber nicht den Rückzug auf das Altenteil. Noch bis zu ihrem Tod, 1977, im Alter von 85 Jahren, war sie am Firmengeschehen interessiert.

 Alfons Hense, geboren 1922, erlernte nach seiner Schulzeit den Beruf eines Kaufmanns. Nach Unterbrechung durch mehrjährigen Kriegsdienst schloß er seine Ausbildung mit Praktika in verschiedenen Großbetrieben ab und übernahm 1948 den elterlichen Betrieb.

Er heiratete 1953 Franziska Schädle, 1927 in Immenstadt geboren und führte gemeinsam mit ihr das Familienunternehmen und die heutigen Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf. Bis zu ihrer Heirat war Franziska Hense in einem modernen Großhandelsbetrieb schon mit jungen Jahren in leitender Stellung tätig gewesen. Im Hause der Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf widmete sich Franziska Hense anfangs einer Neuorganisation des kaufmännischen Betriebsablafs und war an der Geschäftsführung des Unternehmens maßgeblich und verantwortlich beteiligt. Im Jahr 1970 wurde Franziska Hense neben ihrem Mann Kommanditistin der Firma Hense & Co.

Ein erster Erweiterungsbau wurde 1956 erstellt; es folgten eine Möbelstoffabteilung und im Jahre 1978 eine moderne Wolltransport- und Entstaubungsanlage sowie selbständig arbeitende Spinn- und Krempelanlagen. Dies war der Beginn eines vollstufigen Betriebes, der von der Wolle bis zum Endprodukt Teppich alles im eigenen Hause herstellen konnte, um den AHT-Erzeugnissen eine charakteristische und unverkennbare Optik zu verleihen.

Alfons Hense setzte das Werk seines Vaters und seiner Ahnen auch in ehrenamtlicher Arbeit zum Wohl seiner Heimat fort. Lange Jahre gehörte er dem Gemeinderat Thalkirchdorf und dem Kreistag des Landkreises Sonthofen an. Seit der Eingemeindung Thalkirchdorfs nach Oberstaufen war Alfons Hense Mitglied des Marktgemeinderates. Er war über dreißig Jahre in der Kommunalpolitik aktiv.

Nach seinem Tode im Jahr 1982 übernahm seine Witwe Franziska Hense die Führung des Betriebes, bis 1983 die Kinder Arnfried und Gudrun in die Firma eintraten.

Arnfried Hense 1956 - 2002 "ein Thaler mit Leib und Seel"

Arnfried Hense, geboren 1956, trat nach Abschluß seines Jurastudiums in München 1983 in die Firma ein und übernahm in der fünften Generation 1988 die Leitung des Unternehmens.

Dies war die Zeit, in der die Rezession auf dem Bausektor der gesamten Teppichindustrie erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Steigende Rohstoffkosten und der Druck der Importeure aus den Billiglohnländern nahmen zu. Dem handwerklich orientierten Fertigungsbetrieb AHT waren dort Grenzen gesetzt, wo maschinelle Verarbeitung die Charakteristik des Artikels beeinträchtigt.

Arnfried Hense ging mit einer großangelegten Werbekampagne an den qualifizierten Fachhandel heran; hochwertige Ware, die sich deutlich von Auslandserzeugnissen unterscheidet, bestimmt auch heute noch die Angebotspalette. 1998 eröffnete Arnfried Hense mit seiner Frau Hannelore die Handwebtenne, um dieses uralte Allgäuer Handwerk auch öffentlich zu präsentieren.

Wie auch sein Vater und Großvater war Arnfried Hense in der Kommunalpolitik tätig. 1984 trat er in den Marktgemeinderat ein. 1996 wurde er zum zweiten Bürgermeister von Oberstaufen gewählt. Arnfried Hense hatte für alle ein offenes Ohr. In sämtlichen Vereinen der Thaler Gemeinde war er aktives oder passives Mitglied. In der Schischule Weiß war er viele Jahre als Schilehrer tätig – wenn er Zeit hatte. Arnfried Hense und Sigbert Prestel setzten die Beschneiungsanlage der Thaler Lifte durch.

Nach seinem Tode 2002 übernahm Hannelore Hense die Geschäftsführung.

 

Qualität aus Thalkirchdorf weltweit beliebt 

Heute präsentieren sich die Allgäuer Handwebereien Thalkirchdorf als ein marktorientiertes, leistungsfähiges, modernes Unternehmen.

Im Inland wie im Ausland erfreuen sich die handgewebten Erzeugnisse aus Thalkirchdorf großer Beliebtheit

Aber: Stillstand bedeutet Rückschritt, nur eine beständige Weiterentwicklung garantiert, auch hinsichtlich der Konkurrenzsituation auf dem Markt, den Absatz und die Sicherung der Arbeitsplätze.

Die vergangenen Jahre seit 1927 haben dem Betrieb ausreichendes Selbstvertrauen gegeben, um neuen Herausforderungen gerüstet gegenüber stehen zu können.